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Untergewicht: Das Krankheitsbild & was man dagegen tun kann

  • Untergewicht kann viele Ursachen haben. Sowohl körperliche, als auch psychologische Ursachen können das Körpergewicht negativ beeinflussen
  • Gefährliche Folgen können zwei Ursachen haben: Geringes Gewicht und geringe Nahrungsaufnahme, woraus ein Nährstoffmangel entstehen kann.
  • Gegen Untergewicht hilft eigentlich nur eines: Die Freude am Essen wiederfinden und eine kalorienreiche Ernährung

Selbst im Jahr 2024 in unserer Überflussgesellschaft, in der Übergewicht immer mehr zur Volkskrankheit wird, leiden Menschen an Untergewicht und haben Probleme beim Zunehmen.

Die häufigsten Ursachen von Untergewicht

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  • Untergewicht durch Stress
    Was viele nicht wissen: Stress ist eine der häufigsten Ursachen für Untergewicht. Viele bringen Stress mit Übergewicht in Verbindung, er kann aber genau das Gegenteil bewirken: Wenn das Leben aus der Balance gerät, weil man zu viel arbeitet oder mit privaten Problemen zu kämpfen hat, dann vergeht uns ganz wörtlich der Appetit. Helfen können hier Entspannungstechniken wie autogenes Training oder Yoga.
  • Untergewicht durch Stoffwechselstörung
    Eine Stoffwechselstörung kann einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen bedeuten. Eine Ursache kann eine Überfunktion der Schilddrüse sein. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion werden zu viele Schilddrüsenhormone produziert (Trijodthyronin und Thyroxin), was trotz guten Appetits eine Gewichtsabnahme zur Folge haben kann. Das Fatale dabei: Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie unter einer Schilddrüsenüberfunktion leiden! Bei Untergewicht solltest Du also nicht zögern, Dich vom Arzt dahingehend untersuchen zu lassen.
  • Untergewicht durch Anorexie
    Anorexie (deutsch: Magersucht) ist eine Erkrankung, bei der es zum einem Verlust des Appetitgefühls kommt. Sie kann als Begleiterscheinung von Infektionen auftreten, auf Tumore zurückzuführen sein oder auch psychische Ursachen haben. Ihre Behandlung ist abhängig von der jeweiligen Ursache, mit Hilfe eines Arztes oder Psychologen aber fast immer in den Griff zu bekommen.
  • Untergewicht durch Diabetes
    Diabetes wird häufig mit Übergewicht in Verbindung gebracht, tatsächlich kann Diabetes 1 aber auch Untergewicht bewirken, oft als Folge spezieller Diabetes-Diäten. Verbesserung stellt sich häufig durch einen verstärkten Einsatz gesunder Fette zum Braten und Kochen ein.
  • Untergewicht bei Krebs
    Krebserkrankungen gehen häufig mit Untergewicht einher, das den bereits angegriffen Körper weiter schwächt und zu einer bedrohlichen Verschlimmerung des Zustandes führen kann. Daher ist es für Krebspatienten besonders wichtig, von Beginn der Erkrankung an auf ihr Gewicht zu achten. Ggf. kann die Ernährung auch durch sog. Astronautenkost aus der Apotheke ergänzt werden.
  • Untergewicht im Alter
    Ältere Menschen leiden ebenfalls häufig unter Untergewicht, meist als Folge von Appetitlosigkeit. Dies ist besonders problematisch, weil das im Alter bereits geschwächte Autoimmunsystem so noch weiter in Mitleidenschaft gezogen wird, wodurch es leicht zu Infektionskrankheiten kommt. Das oberste Ziel muss es hier sein, schrittweise die Freude am Essen wiederzuerwecken.

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Folgen von Untergewicht

Bei den Folgen, welche ein zu geringes Gewicht mit sich bringt, muss man unterscheiden zwischen Folgen, die durch das geringe Gewicht an sich und Folgen, die durch eine Unterversorgung des Körpers entstehen können. Während ersteres für alle untergewichtigen Menschen gefährlich werden kann, muss letzteres nicht für alle Untergewichtigen ein Problem darstellen.

Zu geringes Gewicht und die Folgen

Das wortwörtliche Speck auf den Rippen ist durchaus nützlich für das Funktionieren unseres Körpers. Als Energiereserven verbrennen wir unsere Fetteinlagerungen, wenn wir uns anstrengen. Da Fett die bevorzugte Energiequelle des Körpers ist, greift er für alle normalen Tätigkeiten des Alltags auf diese Reserven zurück. Sind diese quasi nicht vorhanden, kann es zu Problemen kommen. Untergewichtige können sich oft schlapp und energielos fühlen. Auch bei Krankheiten werden unsere Energiereserven benutzt, um gegen die Krankheit zu kämpfen. Untergewichtige erholen sich langsamer von Krankheiten, genesen langsamer und sind anfälliger gegen Infekte.

Unterversorgung und Nährstoffmangel durch Untergewicht

Untergewicht darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen: Dadurch, dass dem Körper nicht ausreichend Nahrung zugeführt wird, kommt es zu einer Unterversorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen und Spurenelementen. Das kann schwerwiegende Folgen haben!

Die 3 häufigsten Folgen:

  1. Vitaminmangel
  2. Mineralmangel
  3. Störung des Wasser- und Elektrolythaushalts

Vitaminmangel

Wenn Du zu wenig isst, fehlt es dem Körper an Vitaminen. Eine andauernde Unterversorgung mit Vitaminen hat zur Folge, dass Du anfälliger für Infekte und Krankheiten wirst. Auch die Zeit, die Du brauchst, um Dich z.B. von einer Grippe zu erholen, wird immer länger. Ergänzende Vitaminpräparate können hier helfen, ersetzen aber nicht eine gesunde Ernährung, die auf Zunehmen ausgelegt ist.

Mineralmangel

Dein Körper benötigt außerdem ausreichend Mineralstoffe, um gesund funktionieren zu können, sonst kommt es zu einer Unterversorgung.
Dazu zählen z.B.

Erhält der Körper diese Stoffe nicht in ausreichender Menge, dann macht sich das häufig durch schlaffe Haare und brüchige Nägel bemerkbar – ein Nährstoffmangel liegt vor. Doch das ist noch das kleinste Übel: Ein andauernder Calciummangel ist die Hauptursache von Osteoporose (= erhöhte Knochenbrüchigkeit). Ein chronischer Kaliummangel kann sogar zu Herzrhythmusstörungen führen. Um dem vorzubeugen, helfen spezielle Nahrungsergänzungsmittel aus der Apotheke; die beste Prophylaxe ist aber immer noch eine gesunde, kalorienreiche Ernährung.

Störung des Wasser- und Elektrolythaushalts

Untergewicht kann auch zu schwerwiegenden Störungen des Elektrolythaushalts führen. Das bedeutet, dass die im Blut gelösten Salze (=Elektrolyte) entweder nicht ausreichend vorhanden sind, oder im falschen Verhältnis vorliegen. Bemerkbar macht sich dies durch allgemeine Schwäche, Muskelkrämpfe bis hin zu Bewusstseinstrübungen. Im schlimmsten Fall führt eine solche Störung bis zur Hypokaliämie, die sogar lebensbedrohlich verlaufen kann.

Du siehst also: Untergewicht ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern vor allen Dingen ein gesundheitliches. Unterversorgung und Nährstoffmangel durch Untergewicht müssen ernst genommen werden! Konsultiere einen Arzt und lerne mit unseren 3 einfachen Tipps, wie du dein Untergewicht ganz schnell in den Griff kriegst.

Untergewicht berechnen

Bin ich wirklich zu dünn? Das wahrscheinlich bekannteste System, um Untergewicht und Übergewicht be Menschen zu bestimmen, ist der sogenannte Body-Mass-Index, oder auch kurz BMI. Dabei wird das Körpergewicht mithilfe einer mathematischen Formel ins Verhältnis zur Körpergröße gesetzt. Die einfach Formel zum berechnen des BMI lautet:

Körpergewicht in Kilogramm / (Körpergröße in Metern)²

Doch was genau sagt dieser Wert aus und welcher BMI bedeutet, dass man untergewichtig ist? Die folgende Tabelle soll dabei helfen, die BMI-Werte verstehen und interpretieren zu können.

BMI Bedeutung
Kleiner als 18,5 Untergewicht
Zwischen 18,5 und 25 Normalergewicht
Größer als 25 Übergewicht
BMI Beispielrechnung

Nehmen wir an, Du bist 1,75 Meter groß. Dann rechnest Du wie folgt: 1,75 x 1,75 = 3,0625. Nun musst Du nur noch Dein Körpergewicht durch diesen Wert teilen. Bei einem Körpergewicht von 60 Kilogramm ergibt sich daraus folgende Rechnung:
60 : 3,0625 = 19,6.

Natürlich sind diese Werte mit Vorsicht zu interpretieren. So gilt jemand mit einem BMI von unter 16 stark untergewichtig, während ein BMI von 18 ein leichtes, weniger gefährliches, Untergewicht vermuten lässt. Genau so verhält es sich beim Übergewicht: Jemand mit einem BMI von 35 ist natürlich weitaus mehr gefährdet, als jemand mit einem BMI von 27. Auf Wikipedia gibt es eine schöne Übersicht über die verschiedenen Stufen des Unter- bzw. Übergewichts.

Generell lässt sich beim BMI einiges kritisieren. Der Wert ist ziemlich einfach gestrickt und lässt sich schnell „austricksen“. Dieser Index ist daher nicht wirklich die optimale Methode, um Untergewicht oder Übergewicht zu bestimmen, sondern gibt nur eine grobe Idee. Der Index wird von vielen Seiten kritisiert. Wer interessiert ist, herauszufinden, wann und warum der BMI versagt, der klickt sich durch die folgenden Reiter.

Muskelmasse
Muskeln wiegen weitaus mehr als Fett. Deswegen haben muskulöse Menschen tendenziell eine höheren BMI als Menschen mit wenig ausgeprägter Muskulatur. Athleten haben daher einen hohen BMI, sind aber natürlich nicht durch Übergewicht im klassischen Sinne gefährdet.
Höhere Knochendichte
Die Knochendichte bzw. der Kalkgehalt in den Knochen kann bei Menschen variieren. Eine höhere Knochendichte geht mit einem höheren Gewicht einher. Eine Schilddrüsenüberfunktion oder die Einnahme bestimmter Medikamente kann die Knochendichte beeinflussen. Auch mit steigendem Alter nimmt die Knochendichte zum Beispiel tendenziell ab.
Starke Knochen- und Gelenkdurchmesser
Nicht nur die Dichte der Knochen, sondern auch die allgemeine Stärke wirkt sich auf die Gewichte der Knochen aus. Auch Gelenke können unterschiedlich groß oder klein ausfallen und so das Gewicht beeinflussen.
Körperbau
Der allgemeine Körperbau eines Menschen beeinflusst sehr stark sein Gewicht. Menschen, die einfach von Geburt an ein breites Kreuz oder breite Hüften haben, bringen ganz natürlich ein paar Kilo mehr auf die Waage; bei sonst gleicher Körpergröße.

Untergewicht: Was tun?

Kalorienverbrauch berechnen

Wer weniger Kalorien isst, als er verbraucht, nimmt ab. Um effektiv zuzunehmen, musst Du deshalb als erstes Deinen Kalorienverbrauch bestimmen. Einige typische Richtwerte:

  • Mann, 30 Jahre alt, 1,80 m groß und 80 Kilo schwer, verbraucht im Ruhezustand ca. 1800 kcal.
  • Frau, 1,70 groß und 50 Kilo schwer, verbraucht im Ruhezustand ca. 1300 kcal.

Aber Vorsicht: Bewegst Du Dich viel oder machst viel Sport, dann musst Du zu Deinem Grundumsatz noch den sog. Leistungsumsatz hinzuaddieren.

Dauer Sportart Kalorienverbrauch
1 Stunde Joggen ca. 700 kcal
1 Stunde Radfahren ca. 650 kcal
1 Stunde Schwimmen ca. 600 kcal

Jeden Tag 500 Kalorien extra!

Um Dein Untergewicht endlich in Dein Normalgewicht zu verwandeln, gilt als Faustregel:

Tipp: Jeden Tag mind. 500 Kalorien oberhalb deines Gesamtumsatzes essen.

Wenn Du diese Regel einhältst, nimmst Du garantiert zu. Achte aber darauf, möglichst gesund zuzunehmen, also viele Vollkornprodukte, gesunde Fette (z.B. Olivenöl) und fettigen Fisch zu essen.

Mahlzeiten vorkochen

Häufig scheitert man mit der Frage „Untergewicht – was tun?“ an ganz praktischen Umständen. So fällt es im Stress des Alltags häufig schwer, große Mahlzeiten mit vielen Kalorien zu essen. Schnell landet man dann doch wieder in der Salatbar oder knabbert nur an einem kleinen Pausenbrot. So kriegst Du Dein Untergewicht natürlich nicht in den Griff.

Die Lösung:
Such Dir einen Tag aus, am besten am Wochenende, wenn Du Zeit hast, und koche alle Mahlzeiten für die Woche vor. Portioniere großzügig und friere die Portionen dann separat ein, sodass Du sie, wenn Du Hunger hast, nur noch aus dem Gefrierschrank nehmen und auftauen musst. Natürlich kannst Du Dein Essen so auch ganz einfach mit auf die Arbeit nehmen und in der Mikrowelle aufwärmen. Das funktioniert auch an stressigen Tagen wunderbar, und durch die Vorportionierung kannst Du Dir sicher sein, wirklich ausreichend Kalorien zu Dir zu nehmen.

So einfach bekommst Du Dein Untergewicht in den Griff!

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3 Kommentare

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  • Ich habe einen BMI von 11. Leide unter Glomerulosklerose und dem seltene Loin-Pain-Hematuria-Syndrome; genetisch habe ich den schlanken Körperbau meines Vaters geerbt. Mein Problem ist, daß ich, auch wenn ich gut und reichlich esse (z.B.: 800g Pasta), ich nicht ein Gramm zunehme. Langsam vergeht mir der Appetit, und ich habe gar keine Hunger mehr, was für mich sehr unüblich ist. Hat jemand eine Idee?